CO2 sparen mit KlimaKarl

Wie wir die CO2 Reduktion deiner Ernährung bepunkten

Die Punkte in der Kategorie Ernährung errechnen sich aus der CO2-Vermeidung der jeweiligen Mahlzeit in Gramm. Wir rechnen die Vermeidung in Punkte um, indem wir den CO2-Ausstoß in Gramm mit dem Faktor 0,1 multiplizieren. Rückwärts kannst du deine Punkte also einfach mit 10 multiplizieren, um ein Gefühl für die CO2-Vermeidung zu erhalten. 55 Punkte sind demnach 550g vermiedenes CO2. Im Folgenden zeigen wir dir ganz konkret, wie wir die CO2-Vermeidung pro Mahlzeit berechnet haben.


Wie viel CO2 erzeugt ein Mittagessen?

Die CO2-Vermeidung errechnet sich aus der Differenz der durchschnittlichen CO2-Emission eines fleischhaltigen Mittagessens und der durchschnittlichen Emission eines vegetarischen bzw. veganen Mittagessens. Um die CO2-Emission für ein durchschnittliches fleischhaltiges Mittagessen berechnen zu können, muss seine Zusammensetzung zuerst definiert werden. In Absprache mit einem der größten Caterer Deutschlands haben wir die beliebtesten Mittagsgerichte in deutschen Kantinen ermittelt. Von diesen Gerichten ist nur eines ohne Fleisch. Für die verbleibenden neun Gerichte wurde die CO2-Bilanz auf Basis von Daten des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (1) berechnet. Hier ein paar Beispiele:

Schnitzel mit Röstkartoffeln: 2.830g CO2
Alaska-Seelachs mit Kräutersoße:1.670g CO2
Gegrillter Alaska-Seelachs mit Ratatouille und Kräuter-Kartoffeln: 1.360g CO2
Chicken Korma, dazu Thai-Reis: 1.360g CO2
Currywurst und Pommes: 620g CO2 (2)


Wie viel CO2 erzeugt ein Frühstück?

Bei der Berechnung der Punkte fürs Frühstück sind wir ähnlich vorgegangen: Ein durchschnittliches, fleischhaltiges Frühstück haben wir als 1,5 Brötchen mit Butter und Wurst bzw. 2 Scheiben Brot mit Butter und Wurst und 2 Tassen Kaffee definiert. Für diese Varianten haben wir wieder die CO2-Bilanz auf Basis von Daten des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (1) berechnet:

Variante 1: 75g Brötchen, 15g Butter, 60g Wurst, 2 Tassen Kaffee: 550g CO2
Variante 2: 80g Vollkornbrot, 10g Butter, 50g Wurst, 2 Tassen Kaffee: 470g CO2

Damit emittiert man durch den Konsum eines durchschnittlichen fleischhaltigen Frühstücks (Durchschnitt der CO2-Werte) 510g CO2. Also vermeidet man 173g CO2 (0,34 x 510g), wenn man ein vegetarisches Frühstück und 240g CO2 (0,47 x 510g), wenn man ein veganes Frühstück anstelle eines fleischhaltigen isst. Dafür gibt es 17 bzw. 24 Punkte.


Wie viel CO2 erzeugt To-Go Müll?


Laut der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung entstanden 2017 durch Einwegteller, Snackboxen, Schalen und ähnliche Einwegverpackung für Speisen und Getränke 281.186 Tonnen Abfall (4). Der Müll besteht insbesondere aus Papier, Pappe und Karton (PPK), Plastik und Aluminium. Diese Materialien verursachen unterschiedlich viel CO2 bei ihrer Produktion (PPK: 1.127kg CO2 pro Tonne* (5); Plastik: 2.400kg CO2 pro Tonne; Aluminium: 13.500kg CO2 pro Tonne (6)). Es gibt keine Studien mit spezifischen Angaben, wie viel Abfall und damit auch wie viel CO2 das Verpackungsmaterial eines durchschnittlichen To-Go-Mittagessens produziert. Um einen näherungsweisen Durchschnitt zu berechnen, haben wir die durchschnittlichen Verbräuche für die Verpackung zweier typischer Mittagessen errechnet:

Für eine Pizzaschachtel, welche 80g wiegt, entstehen 90,2g CO2 (1,127g CO2 / g x 80g). Bei einer Salatschale aus Plastik (35g) werden 84g CO2 (2,4g CO2 / g x 35g) allein für den Rohstoff freigesetzt. Lebenszyklus-Analysen zeigen jedoch, dass nur etwa 61% des CO2-Ausstoßes von Plastik auf die Herstellung zurückzuführen sind. Rechnet man die Emissionen für Entsorgung (9%) und Verarbeitung (30%) mit ein, ergibt sich für die Salatschale ein CO2-Wert von 137,7g (84g / 0,61). Da sich die verschiedenen Verpackungen sehr in ihrer CO2-Bilanz unterscheiden, haben wir uns dazu entschieden, auf Basis unserer Berechnungen einen Durchschnittswert von 100g CO2 pro Verpackung anzusetzen. Für den Verzicht auf To-Go-Müll beim Mittagessen erhalten die Teilnehmenden also 10 Punkte.

Den anfallenden Müll für ein To-Go-Frühstück definieren wir als eine Bäckertüte und einen Coffee-To-Go-Becher. Dieser hat laut Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg eine CO2-Bilanz von 20,8g/ Becher (7). Eine durchschnittliche Brötchentüte besteht aus ca. 4g PPK (1.127kg CO2/ Tonne*) (5). Damit hätte eine Tüte eine CO2-Emission von ca. 4,5g. Zusammengenommen verursacht das durchschnittliche To-Go-Frühstück also Emissionen von 25,3g CO2, was 3 Punkten entspricht.

*Bei den Berechnungen handelt es sich um eine Lebenszyklusanalyse.


Quellen

(1) ifeu
(2) entega
(3) Deutschlandfunk